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#91 Die pausenfreundliche Schule

10 Tipps aus der Ideen-Schmiede 

Gestern habe ich mich mit einem kleinen, feinen Grüppchen von Pausen-Fans getroffen, die sich alle dieselbe Frage stellen:  

„Wie passen Pausen in unseren Schultag?“

Und heute erfährst du in der frisch aufgenommenen Podcast-Folge, worüber wir uns in der Ideen-Schmiede „Pausenfreundliche Schule“ ausgetauscht haben.  

Freu dich drauf!  
Es sind viele schöne Ideen dabei, die du vielleicht auch in deine Schule mitnehmen kannst.

Du möchtest lieber lesen?
Unter der Podcast-Folge gibt’s die besten Tipps als Zusammenfassung für dich! 

https://open.spotify.com/episode/0acrm41m7typ5ze9Y51Lty?si=b1fcbcd60bae4055

10 Tipps für pausenfreundliche Schulen

Tipp 1: Mindset

Pausen sind wertvoll – und kein unnötiger Luxus.
Und das gilt für alle, die im Lebensraum Schule zusammenkommen!
Wenn diese Grundhaltung da ist, dann kann ich mir als Lehrerin die Pausen gönnen, die ich brauche. Und dann können wir als Schulgemeinschaft genug Energie aufbringen, pausenfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Tipp 2: Ruheraum

Gibt’s an deiner Schule irgendeinen ungenutzten Raum? Wie wäre es, wenn ihr den als Ruheraum gestaltet?
Ein paar bequeme Sessel oder (Garten-)Liegen reichen anfangs schon. Nach und nach kann der Raum zu einer ruhigen Oase ausgebaut werden: Schöne Vorhänge, ein Teppich zur Schalldämpfung, beruhigende Farbgestaltung der Wände und vielleicht auch noch angenehme Musik.

 

Extra-Tipp:

 

HLA Hameln

Eine Mini-Ruhezone im Lehrerzimmer lässt sich ganz leicht realisieren: Ein Tisch oder eine Ecke im Raum wird zum „schulfreien Ort“.
Wer sich in diese Zone setzt, möchte nicht über schulische Themen reden. Stattdessen kann man hier klönen, schweigend einen Tee trinken oder gerne auch etwas spielen!

Tipp 3: Im Lehrerzimmer für Ruhe sorgen

Wir sind den ganzen Schulmorgen ansprechbar, da sollte doch wenigstens im Lehrerzimmer gelten: „Schüler:innen müssen draußen bleiben.“
Dafür reichen manchmal ganz kleine organisatorische Kniffe!
Ein „Postkasten“ vor dem Lehrerzimmer, in dem die Schüler:innen Infozettel der Eltern, nachgeholte Hausaufgaben u.ä. abgeben können.
Der Verbandskasten und der Kühlschrank, in dem die Coolpacks gelagert werden, bekommen einen Platz außerhalb des Lehrerzimmers.

Tipp 4: Arbeitsplatz

 

Foto: Fenna Gerdes

An manchen Schulen haben Lehrkräfte tatsächlich ein eigenes Büro. In den Grundschulen träumen wir von so etwas noch. Bis es soweit ist, können  im Lehrerzimmer (oder einem anderen Raum) zumindest Arbeitsplätze eingerichtet werden, an denen man ungestört Unterricht vor- oder nachbereiten kann.

Tipp 5: Taktung des Schultages

Viele Schulen machen gute Erfahrungen mit längeren Unterrichtsblöcken. Wenn zum Beispiel 2×45 Minuten zu einem Block zusammengefasst werden, hat das gleich mehrere Vorteile:

  • weil die Pause zwischen den Stunden entfällt, kann die anschließende große Pause verlängert werden
  • Lehrkräfte müssen seltener den Raum wechseln
  • das Unterrichten ist entspannter, weil der Zeitdruck einem nicht so im Nacken sitzt wie in einer Einzelstunde
  • in diesem 90-Minuten-Block können kleine Bewegungs- oder Entspannungspausen ganz individuell integriert werden.

Extra-Tipp: Die Schulklingel abstellen!

Tipp 6: Pausenaufsicht

Wer führt wie oft Pausenaufsicht? Das ist eine wichtige Frage. Fair ist es, wenn die Dauer der Pausenaufsicht in Relation zu den erteilten Unterrichtsstunden steht.
Wenn nämlich alle gleich viele Aufsichten übernehmen, ist das gegenüber den Teilzeitkräften sehr ungerecht. Die haben dann praktisch keine Chance, eine Pause im Lehrerzimmer zu verbringen oder in Ruhe zur Toilette zu gehen.
Aufsichten können auch Integrationskräfte, OGS-Mitarbeiter:innen oder Bufdis übernommen werden, wenn das versicherungstechnisch geklärt ist.

Tipp 7: Blick über den Tellerrand

In unseren „Pausen“ erledigen wir jeden Tag einen Riesenberg von Verwaltungsaufgaben: Kopieren, Absprachen mit Kollegen, Telefonieren usw.
In anderen Ländern wird das anders geregelt, z.B. in Amerika. Hier es eine „Free Period“: Eine Stunde pro Tag, die ganz normal zum Stundenkontigent zählt. In dieser Zeit bearbeiten amerikanische Lehrkräfte all die tausend Kleinigkeiten, die so anstehen – oder ruhen sich einfach mal aus. Und ganz wichtig: Die „Free Period“ darf nicht gestrichen werden, weil z.B. Vertretungsunterricht ansteht.

Tipp 8: Raumprinzip

In Grundschulen ganz normal: Als Klassenlehrer:in hast du einen festen Raum, in dem du den Großteil deiner Unterrichtszeit verbringst. Für Fachlehrkräfte sind die vielen Raumwechsel nicht nur zeit- sondern auch energieraubend. Hier ist das Raumprinzip eine gute Idee: Du hast als (Fach)Lehrkraft deinen Raum – die Schüler:innen kommen zu dir. Weiterer Vorteil: Die Lernumgebung ist schon vorbereitet, alle Materialien sind griffbereit.

Tipp 9: Pausen-Buddies

Such dir Verbündete, die sich auch nach entspannten Pausen sehnen. Als Pausen-Buddies erinnert ihr euch gegenseitig daran, durchzuatmen, in Ruhe zu essen und die Pausenzeit nicht am Kopierer zu verbringen. Wenn zwei oder drei Kolleg:innen anfangen, gut auf sich zu achten, hat das oft eine sehr ansteckende Wirkung auf die anderen.
Eine schöne Idee aus der Ideenschmiede: Verabredungskärtchen!

 

Idee: Isabel Körner

Tipp 10: Happiness-Manager:in

Manchmal kann sich Schule auch etwas abgucken von großen Unternehmen. Die haben nämlich heutzutage eine:n Happiness-Manager:in! Diese „gute Seele“ des Teams sorgt dafür, dass alle sich wohlfühlen und sich im trubeligen Arbeitsalltag nicht selbst vergessen.
Wie wäre es, wenn bei der Aufgabenverteilung zu Beginn des Schuljahres auch dieser Posten vergeben würde? Die/ der Happinessmanager:in sorgt z.B. für kleine Pausenerinnerungen oder stellt am Wochenanfang einen Obstkorb ins Lehrerzimmer.

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