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Sommerferien vorbei, Erholung futsch?

Inhaltsverzeichnis

7 Strategien für Lehrkräfte, um den Urlaubseffekt zu verlängern

Du hattest zwar gerade erst 6 Wochen Ferien (na ja, unterrichtsfreie Zeit). Du hast dich im Urlaub richtig gut erholt. Und du hoffst, dass du dieses herrlich entspannte Gefühl möglichst lange ins neue Schuljahr hinüberretten kannst.

Aber schon in der 1. Schulwoche ist es so, als ob du nie Ferien hattest.

Die Schule hat gerade angefangen und „BÄÄÄÄM!!!“ nimmt sie auch schon wieder alles in Beschlag:

Dein Terminkalender füllt sich ruckzuck mit Konferenzterminen und Arbeitsgruppen.
Im Lehrerzimmer herrscht hektische Betriebsamkeit wie in einem Bienenstock.

Deine innere Gelassenheit ist futsch, die Erholung verpufft.

Warum ist die Erholung bei Schulbeginn so schnell futsch?

„Die Schule ist wie eine Krake, die mit ganz vielen Armen an dir zieht …“ sagte neulich mal eine Lehrerin zu mir. Und damit beschreibt sie ein Gefühl, das viele Lehrkräfte  vor allem beim Start in ein neues Schuljahr überwältigt.

Ich denke, dass es in unserem Job anders ist als in anderen Jobs, wenn wir nach den Ferien wieder starten.

Und das liegt nicht nur daran, dass wir so lange Ferien hatten! 

In anderen Jobs ist es so, dass die Urlaubszeiten verteilt sind auf die Sommerwochen. Wer nach dem Urlaub zurückkehrt, steigt in ein laufendes System ein.

Der Schulanfang nach den Sommerferien ist etwas ganz anderes!

Alle starten gemeinsam – und das ist wie eine Firmeneröffnung:
Der Laden läuft noch noch nicht. Jeder muss sich erstmal orientieren – nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch die Schüler:innen und das gesamte Schulteam.

Da ist es wuselig, laut, unübersichtlich. Und es braucht eine Weile, um allmählich wieder in einen Rhythmus zu finden – jeder für sich, und alle gemeinsam.

Diese Firmeneröffnung zum Schuljahresanfang kostet Energie und Nerven.

Es ist eine echte Herausforderung, sich nicht von der hektischen Betriebsamkeit anstecken zu lassen.

Nicht direkt wieder alles über Bord zu werfen, was dir in den Ferien gut getan hat.

Da kann es dir schnell passieren, dass die „Krake“ dich so sehr vereinnahmt, dass du dich selbst vergisst -und deine schönen Ferienerinnerungen gleich mit!

Aber es geht auch anders. Du kannst aktiv dafür sorgen, deine Erholung möglichst lange mitzunehmen ins neue Schuljahr.

In diesem Beitrag teile ich mit dir passende Strategien für einen entspannten Schulstart.

Tschüss, Schulstress!

Das 1:1 Lehrercoaching, mit dem du wieder in die Balance kommst.

Tipp 1: Check dich bewusst wieder in der Schule ein

Gönn dir selbst ausreichend Vorlauf, um ins neue Schuljahr zu starten.

Das geht am einfachsten, wenn du einen 1. Arbeitstag selbst festlegst. Für mich ideal: Ein Termin am Ende der Sommerferien, noch vor der 1. Konferenz.

An diesem selbstgewählten Arbeitsbeginn kannst du dir in Ruhe einen Überblick verschaffen:

  • Was musst du noch erledigen, um mit dem letzten Schuljahr abzuschließen?
  • Welche Materialien kannst du aussortieren oder wegräumen?
  • Welche Vorbereitungen für das kommende Schuljahr kannst du schon vor der offiziellen Dienstbesprechung erledigen?
  • Mit welchen Kolleg:innen möchtest du Kontakt aufnehmen, um die ersten Absprachen zu treffen?

 

Wenn du so eincheckst in das neue Schuljahr, bringst du von Anfang an mehr Ruhe für dich rein.

Im Krisenmanagement nennt man das „vor die Lage kommen“: Du siehst schon vorher, was jetzt nach Ferienende auf dich zukommt.  Und so kannst du proaktiv, weitsichtig und vorbereitend agieren – statt dir einen Kaltstart zuzumuten.

Tipp 2: Im Team ankommen nach den Sommerferien

Wie wäre es, wenn ihr euch auch im Team Zeit nehmt für ein gemeinsames Einchecken?

In kleinen Teams kann das sogar der klassische Erzählkreis sein, in dem jeder/jede von den Highlights und Lowlights der vergangenen 6 Wochen berichtet.

Für größere Teams passen eher solche Aktionen für den Schuljahres-Beginn:

  • gemeinsames Frühstück
  • nach der Dienstbesprechung gemeinsam eine Pizza essen
  • sich abends im Biergarten verabreden
  • eine kleine Wanderung

Bei solchen Aktionen erfahrt ihr ganz nebenbei, was eure Kolleg:innen gerade bewegt. Das ist viel schöner als sich sofort in die Arbeit zu stürzen und nur über Dienstliches zu sprechen.

Und diese Teamzeit ist gut investiert: Anschließend arbeitet es sich viel besser zusammen!

Schul-Workshops

Macht euch gemeinsam als Team auf den Weg: Für mehr Wohlbefinden in eurem Schulalltag!

Tipp 3: Langsam starten - Ansprüche runterschrauben

Nach 6 Wochen Sommerferien denkst du vermutlich: „Mensch, ich bin super erholt! Jetzt kann ich richtig Gas geben!“

Das Gegenteil ist der Fall.

Je länger wir raus waren aus dem Schulbetrieb, desto länger brauchen wir, bis wir wieder im gewohnten Tempo arbeiten können.

Post-Holiday-Syndrom nennt man das in der Arbeitsmedizin. 

Statt direkt zum Schulstart loszusprinten, ist es viel gesünder, wenn du in den ersten Tagen die Ansprüche an dich selbst runterschraubst:

  • Nimm dir etwas weniger vor, als du normalerweise an einem Tag schaffen würdest.
  • Sei nett zu dir: Diese Woche dauert eben alles etwas länger.
  • Plane ausreichend Pausen und Zeitpuffer mit ein.

 

Wenn du dir einen gemächlicheren Schulanfang erlaubst, wirst du danach um ein Vielfaches länger erholt und motiviert arbeiten, als wenn du dich gleich wieder in der ersten Woche verschleißt.

Die Pausen-Box für Lehrer:innen

Mit regelmäßigen kleinen Pausen verlängerst du deine Urlaubserholung!

25 Pausen-Ideen für den Unterricht und für deine Arbeit am Schreibtisch:
praxiserprobt und ruckzuck wirksam.
Dazu gibt’s Poster, Postkarten und einen Pausen-Tracker!

Inhalt der Pausen-Box: Karteikarten mit Ideen für erholsame Schulpausen. Text: Gelassen, gesund und gut gelaunt im Schulalltag. Smartphone-Hintergrund, der Lehrkräfte an Pausen erinnert. Text: Du bist nicht du, wenn du dir keine Pausen gönnst.
Inhalt der Pausen-Box: Karteikarten mit Ideen für erholsame Schulpausen. Text: Gelassen, gesund und gut gelaunt im Schulalltag. Smartphone-Hintergrund, der Lehrkräfte an Pausen erinnert. Text: Du bist nicht du, wenn du dir keine Pausen gönnst.

Tipp 4: Verabrede dich mit dir selbst

Reserviere in deinem Kalender Termine mit dir selbst – als kleine Urlaubsinseln. Und halte sie genauso zuverlässig ein wie Verabredungen mit anderen.

Schau dir dazu deinen Stundenplan an:

  • Wo gibt es Schlupflöcher?
  • Wann kannst du dein Feriengefühl noch einmal aufleben lassen?
  • Gibt’s eine Freistunde, in der du einen Spaziergang machen kannst?
  • Hast du nach Schulschluss Zeit, um dich ins Café zu setzen?

 

Wenn dein Stundenplan nichts hergibt, dann nimm dir für die Nachmittage oder Abende etwas Schönes vor:

  • Verabrede dich mit Freunden
  • gehe raus in den Biergarten
  • schwimm ein paar Bahnen im Freibad
  • setz dich mit einem Buch in den Park
  • genieße so viel Sonne und frische Luft wie möglich

 

Mit solchen kleinen Auszeiten füllst du deine Energiereserven auf. Und sie sind super wirksam, um einem Burnout vorzubeugen.

Tipp 5: Ferien-Rituale in den Alltag mitnehmen

Was hast du in den Sommerferien Neues entdeckt, das

  • dir Spaß macht?
  • dich entspannt?
  • dir Zufriedenheit schenkt?
  • dich auf andere Gedanken bringt?

 

Und wie wär’s, wenn du eins dieser Rituale (oder auch mehrere) mitnimmst in deinen Alltag:

  • die neue Sportart
  • wohltuende Massagen
  • Zeit für ein kleines Schwätzchen mit den Nachbarn
  • einen Malkurs belegen
  • Gesellschaftsspiele mit der Familie
  • frische Croissants zum Frühstück, mitten in der Woche

 

Mit solchen kleinen Ritualen streust du ein bisschen Glitzer in deinen Alltag. Und du sorgst dafür, dass du auch an stressigen Tagen entspannst und Kraft tankst.

Tipp 6: Ferienmomente konservieren

Nutze all deine Sinne, um das Urlaubsfeeling aufleben zu lassen. Das geht ganz leicht:

  • Mit Snacks und deinem Lieblingsessen aus dem Urlaubsland
  • Mit Düften: Ätherische Öle (Orange, Zitrone) sind prima, aber auch das Schnuppern an Sonnenmilchflasche wirkt Wunder!
  • Schöne Urlaubsbilder als Begleiter: Als Smartphone-Hintergrund oder auf deinem Schreibtisch.
  • Erstelle eine Playlist mit deinen Sommersongs und tanze dazu!
Mache den Selbst-Check

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Freebie: Wohlbefinden im Schulalltag. Selbst-Check für Lehrkräfte. Abbildungen des Fragebogens, z.B. klare Selbstorganisation. Mit diesem Fragebogen können Lehrkräfte herausfinden, wie es um das Wohlbefinden in ihrem Schulalltag bestellt ist.
Freebie: Wohlbefinden im Schulalltag. Selbst-Check für Lehrkräfte. Abbildungen des Fragebogens, z.B. klare Selbstorganisation. Mit diesem Fragebogen können Lehrkräfte herausfinden, wie es um das Wohlbefinden in ihrem Schulalltag bestellt ist.

Tipp 7: Wie sieht es aus, wenn es Spaß macht?

Schuljahresbeginn – und deine Laune ist auf dem Tiefpunkt?

Kein Wunder, denn du stehst vor einem Berg von Arbeit.

Und deine Körperhaltung spiegelt diese Laune wider: Hängende Schultern, gesenkter Kopf, schlurfender Gang.

Genau das verstärkt deine miese Stimmung noch! Denn deine Körperhaltung signalisiert deinem Körper, dass das Ferienende gar nicht lustig ist – und du reagierst mit den dazu passenden Emotionen und Gedanken.

Doch was in die eine Richtung funktioniert, wirkt auch in die andere. Also: Kopf hoch! Tu einfach so als ob!

Meine Tanzlehrerin fragt immer:  Wie würde es aussehen, wenn es dir Spaß macht?

Und dann nimm die dazu passende Körperhaltung an:

  • Schreite statt zu schlurfen

  • Nimm die Schultern zurück

  • Streck den Brustkorb raus

  • Lächle.

Verhalte dich ein paar Minuten lang so, als ob du echt Spaß daran hast, nach den Ferien wieder durchzustarten.

Und du wirst merken, wie sich deine Gefühle und Gedanken verändern:
Der Körper fängt an, Glückshormone auszuschütten. 
Du bekommst mehr Energie, erledigst deine Aufgaben schneller und hast auf einmal auch neue Ideen.

In dieser Podcast-Folge gebe ich dir dazu noch mehr Tipps.

Probier’s aus!

Hör doch mal rein ...

 

Mach dir klar: Das Schuljahr ist ein Langstreckenlauf, kein Sprint!

Deshalb ist es essenziell, dass du dir deine Kräfte gut einteilst.

Dazu gehört, dass du passende Strategien hast, um deine Urlaubserholung möglichst lange mitzunehmen ins neue Schuljahr.

So kannst du einem Burnout vorbeugen. Und dir langfristig deine Freude am Job erhalten.

Welcher Tipp gefällt dir am besten?

Hast du eine eigene Strategie, um nach den Sommerferien möglichst lange erholt zu bleiben?

Lass gerne einen Kommentar da!

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Martina Schmidt, Expertin für Burnout-Prävention, Coach, Resilienztrainerin und Ex-Lehrerin.

Ich unterstütze dich dabei, den Druck aus deinem Schulalltag herauszunehmen. Damit du gesunde bleibst und mehr Energie hast für die Dinge, die dir am Herzen liegen.

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